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St. Nikolaihof in Bardowick

St. Nikolaihof in Bardowick

Vom mittelalterlichen „Haus der armen Kranken“ entwickelt sich der St. Nikolaihof zum lebendigen Gemeindezentrum – ein eigenes kleines Dorf unter alten Eichen mit wohltuend geschichtsträchtige Atmosphäre.

Ort

Bardowick bei Lüneburg

Auftraggeber:in

Hansestadt Lüneburg

Zeitraum

2013 – 2022

Baukosten

365.000 €

Fläche

6.500 m²

Leistungsphasen

3 – 8

Leistungsumfang

einschließlich Erstellung eines gartendenkmalpflegerischen Gutachtens

Der St. Nikolaihof ist ein unter Denkmalschutz stehender, historischer Gebäudekomplex in Bardowick. Die mittelalterliche Anlage besteht aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, die sich um die St.-Nikolai-Kirche verteilen. Der Hof gehörte der Stadt Lüneburg, die hier ihre Leprakranken außerhalb der Stadtmauern unterbrachte. Nachdem die Lepra eingedämmt war, wurde die Anlage in ein Altenheim umgewandelt. Das Frauenhaus wird heute teilweise noch in seiner ursprünglichen Funktion genutzt.

Bereits im Jahr 2006 wurde vom Büro EGL ein gartendenkmalpflegerisches Konzept für die Sanierung und künftige Entwicklung der Freiflächen erarbeitet. Mit Mitteln aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ werden die vorgeschlagenen Maßnahmen in mehreren Bauabschnitten umgesetzt.

Im Zentrum der Revitalisierung steht das Alte und Neue Männerhaus. Es wurde zu einer öffentlichen Bücherei umgebaut und erweitert. Der Hauptzugang erhielt einen repräsentativen Vorplatz, auf der Rückseite wurde eine neue Leseterrasse mit Treppe zum parkartigen Garten angefügt. Während auf der Eingangsseite wiederverwendete Natursteinmaterialien vorherrschen, weisen im rückwärtigen Bereich -analog zum Erweiterungsbau- Betonplatten und Stellstufen aus beschichtetem Stahlblech auf die neue, zeitgenössische Ergänzung hin. Initialpflanzungen aus Stockrosen und Zimbelkraut brechen die Härte der verwendeten Materialien.

Die übrigen Freianlagen wurden entsprechend den Vorgaben des gartendenkmalpflegerischen Gutachtens wiederhergestellt. Ergänzend wurde ein Besucherparkplatz in die Anlage integriert und das Areal zur Hauptstraße mit einem einfachen Holzzaun abgeschlossen. Die Sanierungsarbeiten an den Gebäuden werden in den kommenden Jahren fortgeführt. Der einzigartige Charme der Anlage ist aber bereits jetzt erlebbar.