Umgestaltung der öffentlichen Straßenräume in der Housing Area, Erlangen

Entstehung eines verkehrsberuhigten Bereiches als Ergebnis zweier Bürgerbeteiligungen und den vorgegebenen Planungszielen

Maßgebend für die Grundstruktur des Straßenraumes sind die vielen (Feuerwehr-)Ausfahrten und Zugänge zu den Gebäuden. Als bauliche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung sind zum einen Verschwenkungen bestenfalls um eine gesamte Straßenbreite vorgesehen, zum anderen wechselnde Breiten, die den Begegnungsverkehr auf einzelne Bereiche beschränken.

Als Belag findet sich im gesamten Straßenraum Betonpflaster im Wilden Verband, das sich nur in den Formaten unterscheidet, um die gleichberechtigte Nutzung zu unterstreichen. An besonderen Plätzen wie das Einmünden der Grünzüge und in den Kreuzungsbereichen sind großformatigeren Steine vorgesehen. Die gesamten Flächen sind niveaugleich ausgebildet, dies dient der Barrierefreiheit und unterstützt gleichzeitig den gleichberechtigten Charakter.

Es entstehen großzügige, zusammenhängende Grünflächen mit Sträuchern, Bodendeckern, Staudenpflanzungen, Blühwiesen oder Landschaftsrasen und nur untergeordneten Fußwegen, um Sitzmöglichkeiten zu erreichen oder potentiell entstehenden „Trampelpfaden“ vorzugreifen.

Trotz der zahlreiche Bestandsleitungen konnten 35 Baumpflanzungen umgesetzt werden.

Eine weitere Maßnahme zur Verkehrsberuhigung ist die Ausbildung der Schenkstraße im Bereich vor der Georg-Zahn-Schule als Einbahnstraße mit entgegenkommenden Fahrradverkehr. Wichtig ist hier die Berücksichtigung der Bushaltestelle für die Kleinbusse der Schule und die Fahrbibliothek der Stadt Erlangen. Außerhalb der Hol- und Bringzeiten soll dieser Bereich jedoch wie ein Platz wirken, der von Grünflächen und Sitzbänken eingerahmt ist. Unterstützt wird dieser Eindruck durch das großformatige Pflaster.

Entlang der gesamten Straßenzüge erhöhen Sitzelemente die Aufenthaltsqualität sowohl in den Grünflächen, als auch im Straßenraum. Die Angebote sollen vor allem Jugendliche, Erwachsene und Senioren berücksichtigen, daher sind überwiegend generationenübergreifende Bänke in ausreichender Anzahl und angemessen Abständen vorgesehen. So sollen Treffpunkte für Kommunikation, zum Ausruhen, Schauen und Genießen entstehen.

Beiträge zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit

Durch die Umgestaltung wird der Straßenraum massiv entsiegelt. Dies und die Beschattung durch Bäume tragen einen Teil zur Verbesserung des Mikroklimas in der Stadt und zur Regenrückhaltung bei. Eine zusätzliche Regenrückhaltung mittels Baumrigolen ist angedacht.

Ein weiterer Baustein für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist die Verkehrsberuhigung durch Geschwindigkeitsreduzierung sowie die Vermeidung des Suchverkehrs durch die Reduzierung der freien Parkstände.