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Rückbau des Shell-Terminals Hamburg-Harburg

Rückbau des Shell-Terminals Hamburg-Harburg

Umfassende Kartierungen von Flora und Fauna auf dem Gelände des Shell-Terminals als Grundlage für die Erarbeitung von artenschutzrechtlichen Maßnahmen für die Rückbauarbeiten.

Ort

Hamburg

Auftraggeber:in

ARCADIS Germany GmbH

Zeitraum

2021

Fläche

63 ha

Leistungsumfang

Erfassung von Flora und Fauna als Grundlage für den Artenschutzrechtlichen Fachbeitrag

Unter großen sicherheitstechnischen Auflagen ist es geplant alle Anlagen und Einrichtungen – sowohl oberirdisch als auch bis zu einer Tiefe von 1,2 m unter der Geländeoberkante – den Shell-Terminal Hamburg-Harburg rückzubauen.


In diesem Zusammenhang wurde zur naturschutzfachlichen Begleitung des Vorhabens auf der Basis von floristischen und faunistischen Kartierungen ein Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag erarbeitet. Die Kartierungen haben deutlich gemacht, dass auf dem Gelände trotz intensiver industrieller Nutzung mit Tanks, Rohrleitungen, Gleisanlagen und versiegelten Betriebsflächen eine Vielzahl artenschutzrechtlich relevanter Tierarten nachgewiesen werden konnten. Von besonderer Bedeutung war der Nachweis von 5 Brutrevieren des akut vom Aussterben bedrohten Steinschmätzers, einer Art, die in Hamburg nur noch mit insgesamt 15 Brutrevieren vorkommt. Und auch der Turmfalke mit einem Brutnachweis auf einer Tankleiter, zählt als stark gefährdete Art zu den in Hamburg seltenen Brutvögeln, deren Bestandstrend eine starke Abnahme aufweist. Mit 114 Brutrevieren, vor allen Dingen auf den Tankdächern, hat zudem die Sturmmöve innerhalb des Geländes ihre größe Brutkolonie in Hamburg.


Um baubedingte, artenschutzrechtliche Verbotstatbestände ausschließen zu können, wurden u.a. räumliche Vorgaben für den Bauablauf, detaillierte Bauauschlusszeiten sowie artbezogene Vergrämungsmaßnahmen erarbeitet. Zudem war die Entwicklung von CEF-Maßnahmen für den Steinschmätzer eine wesentliche Aufgabe bei dem Projekt.

„Ich war immer davon ausgegangen, dass die Stilllegung und der Rückbau eines Raffineriegeländes positiv für die Natur sind und dann wurde klar, wie viele seltene und gefährdete Arten sich angesiedelt hatten.“

Christiane Buchwald, Mitarbeiterin im Büro Hamburg