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Nordgelände der Uniklinik Erlangen

Nordgelände der Uniklinik Erlangen

Wie aus der „Hupfla“ eine Universitätsklinik des 21. Jahrhunderts entstand.

Ort

Maximiliansplatz Erlangen

Auftraggeber:in

Freistaat Bayern vertreten durch das Universitätsbauamt Erlangen

Zeitraum

1996 – 2013

Baukosten

ca. 6,4 Mio. €

Fläche

ca. 10 ha

Planungspartner:in

Brechensbauer Weinhart + Partner Architekten, München

Leistungsphasen

1 – 8

Bildmaterial

EGL GmbH, Oktober 2022

Lageplan Nordgelände

Seit 1993, in über 10 Bauabschnitten, arbeitete die EGL daran, auf dem Gelände der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt im Norden Erlangens -umgangssprachlich „Hupfla“ genannt- Freiräume für eine Universitätsklinik der höchsten Versorgungsstufe zu gestalten.

Zwischen der Schwabachaue und dem historischen Schlossgarten gelegen, bildet das Areal einen wichtigen Baustein der innerstädtischen Grüninfrastruktur mit wertvollem Baumbestand aus den Ursprungszeiten der Anlage, den es zu erhalten galt. Zugleich waren komplexe Erschließungsanforderungen zu erfüllen und Voraussetzungen für ein möglichst reibungsloses Miteinander aller Verkehrsteilnehmer:innen -seien es Notarztwagen, Fahrradfahrerinnen oder Fußgänger- zu schaffen.

Die vielschichtigen Gebäudestrukturen, sowohl in vertikaler, wie in horizontaler Ebene, verlangten nach klar gestalteten, Orientierung gebenden Freiräumen. So wurden tiefer gelegene Höfe und Passagen im Gebäude mit überwiegend immergrünen Stauden und Gehölzen gestaltet, die auch im Winter einen angenehmen Ausblick aus den Zimmern bieten. Auf der Eingangsebene sorgen dagegen blühende und herbstfärbende Baumreihen und Haine für eine gute Wiedererkennbarkeit der Orte. Bei der Auswahl der Baumarten war die Berücksichtigung der extremen klimatischen Situation Erlangens mit trockenen und heißen Sommern entscheidend für das Gelingen der Pflanzmaßnahmen

Als besondere Herausforderung kam bei der Umsetzung der Maßnahmen hinzu, dass ein Großteil der Frei- und Verkehrsanlagen auf unterirdischen Gebäudeteilen errichtet wurden. Umfangreiche Maßnahmen zur Speicherung und Nutzung von Regenwasser wurden vorgesehen. Nicht zuletzt erhielten sämtliche Dachflächen eine extensive Dachbegrünung und wurden teilweise mit Photovoltaikmodulen bestückt.

30 Jahre nach den ersten Überlegungen hat sich ein lebendiger Medizin-Campus entwickelt, der weiter wächst und für neue Entwicklungen offen ist.

„Als junger Landschaftsarchitekt durfte ich dieses herausfordernde Projekt übernehmen und darf heute miterleben, wie daraus ein lebendiger Teil der Stadt geworden ist.“

Thomas Wagner, Landschaftsarchitekt im Büro Hamburg