Auf engem Raum – zwischen Klinikum und Einfamilienhaussiedlung – ist ein Ort entstanden, der frisch und vertraut zugleich wirkt.
Ort
Hamburg-Schnelsen
Auftraggeber:in
Henke und Partner Generalplaner
Zeitraum
2020 – 2025
Baukosten
1,44 Mio. €
Fläche
5.000 m²
Leistungsphasen
2 – 8
Leistungsumfang
Frei- und Verkehrsanlagen

Der demografische Wandel macht auch vor Hamburg nicht halt: So wird in zehn Jahren ein Drittel der Hamburger Bevölkerung über 60 Jahre alt sein. Bereits heute werden immer mehr hochaltrige Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern versorgt. Die Altersmedizin steht damit zukünftig vor besonderen Herausforderungen. Der Neubau des Albertinen Zentrums für Altersmedizin am Albertinen Krankenhaus ist eine Antwort darauf und zeigt, wie die Zukunft der geriatrischen Versorgung aussehen wird.
Eine Herausforderung bei der Gestaltung der Freianlagen war der Situation geschuldet, dass das Erdgeschoss ca. 2 m unter den angrenzenden Geländeflächen geplant war. Durch umfangreiche Erdbewegungen, den Bau von Sitzmauern, Treppen und Rampenanlagen war es möglich ein freundliches, einladendes Umfeld zu entwerfen, bei dem zu keiner Zeit ein „Souterrain-Gefühl“ aufkommt.

Die Bedürfnisse und Einschränkungen hochbetagter Personen waren die Grundlage für alle folgenden Überlegungen. Sämtliche Bereiche sind selbsverständlich barrierefrei gestaltet, gleichzeitig gibt es daneben aber auch immer wieder kleine Herausforderungen – kurze Treppenläufe, unebene Wegefächen mit unterschiedlichsten Materialien – die helfen, die Motorik im Alltag zu schulen. Ergänzt werden die Angebote durch einen Therapiegarten, in dem die Patientinnen und Patienten eigenständig oder unter Anleitung Kraft- und Mobilität trainieren können. Eine helle, freundliche Farbgebung der Wegeoberflächen unterscheidetet die Gehewege von den dunkel gehaltenen Flächen für Fahrzeuge und erleichtert dadurch die Orientierung. Einbauten entlang der Wege wurden in kontrastierenden, dunklen Farbtönen ausgewählt, um sie auch für seheingeschränkte Personen besser erkennbar zu machen.

Neben dem Training sind aber auch Orte zum Ausruhen, Beobachten und Zurückziehen wichtig. In kurzen Abständen werden seniorengerechte Sitzplätze angeboten, einzeln und in kleineren Gruppen, in der Sonne und im Schatten, offen und überdacht.

Wichtig war uns aber auch, dass sich vertraute Elemente in den Freianlagen wiederfinden, Elemente die man aus dem eigenen Garten kennt. So gibt es Möglichkeiten an rollstuhlgerechten Hochbeeten zu gärtnern und Kräuter zu ziehen, Obst zu ernten oder Nüsse zu sammeln. Naturnahe, blumenreiche Wiesenflächen ziehen Bienen und Schmetterlinge an und selbst Patientinnen und Patienten, die das Gebäude nicht mehr verlassen können, haben die Möglichkeit, aus den Betten oder überdachten Loggien heraus, das bunte Treiben in der neuen Vogelschutzhecke zu beobachten. Hier wurde eine große Vielfalt an heimischen Vogelnist- und -nährgehölzen gepflanzt, die schon nach kurzer Zeit von zahlreichen Vogelarten besucht wird.

Ein besonderes Highlight bildet der ruhige, introvertierte Innenhof im Zentrum des Erdgeschosses. Umgeben von üppiger, fast tropisch anmutender Vegetation können Patientinnen und Patienten mal kurz „an die frische Luft“ und beim leisen Plätschern eines kleinen Brunnen entspannen. Eine grüne Ruheinsel inmitten des Klinikalltags.

Ergänzt werden die Freianlagen durch einen einladenden Vorplatz mit einer Vorfahrt für Hol- und Bringdienste sowie überdachten Personal-Fahrradstellplätzen.













